Vietnamesen verkaufen Drogen in Deutschland

Am Landgericht Aachen, nahe der deutschen Grenze zu Belgien und den Niederlanden, stehen derzeit 12 Männer und 5 Frauen vor Gericht, denen der organisierte Handel mit den Drogen Ecstasy, Crystal Meth und Ketamin vorgeworfen wird. Sie sollen diese Drogen im Wert von insgesamt 14 Millionen Euro aus den Niederlanden nach Berlin und Tschechien gebracht haben. Es bestand auch die Absicht, etliche Drogen nach Vietnam zu bringen, was aber nicht mehr realisiert wurde.

10 Angeklagte wohnen in Berlin, eine Frau in Werneuchen und 6 Angeklagte in den Niederlanden. 15 der 17 Angeklagten haben vietnamesische Wurzeln, die meisten auch die vietnamesische Staatsangehörigkeit. Zwei sind Niederländer.

Den Männern und Frauen wird vorgeworfen, seit 2017 kistenweise besonders gefährliche Drogentabletten von Crystal Meth, Ecstasy und Ketamin, nachdem sie illegal aus den Niederlanden eingeführt wurden, in zwei Orten in Berlin gelagert und umgeschlagen zu haben: In einer Spielhalle in der Herzbergstraße 65, also ganz in der Nähe des Dong-Xuan-Centers, sowie in einer Shisha-Bar in der Wittenberger Straße 73 in Marzahn. Sollten sie verurteilt werden, drohen ihnen Haftstrafen zwischen fünf und 15 Jahren.

Die Tatverdächtigen sitzen seit April 2021 in Untersuchungshaft. Damals wurden 30 Wohnungen sowie Geschäftsräume bundesweit durchsucht, davon 27 in Berlin und Umgebung. Der Zoll wurde über einen Abnehmer der Drogen in Bayern auf die Gruppe aufmerksam und hat danach umfangreich Telefone abgehört. Bei der Razzia im April 2021 wurden neben mehreren Kilogramm illegal eingeführter Drogen auch 60 000 Euro Bargeld, Computer und Mobiltelefone sichergestellt und ausgewertet. Der Zoll geht davon aus, dass die Gruppe auch mit dem Betrieb manipulierter Spielautomaten Einnahmen erzielte. Die Polizei stellte darum 2021 am Untersuchungstag 47 Automaten sicher.

Marina Mai